Wildschwein grillen – So gelingt dir der perfekte Fleischgenuss

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Grillen gehört wohl zu den Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen. Was gibt es schließlich Schöneres, als an einem lauen Sommerabend gemeinsam mit Freunden ein leckeres Grillfest zu feiern? Und was würden deine Freunde erst sagen, wenn du zur nächsten Grillparty ein Wildschwein grillen würdest? Die Bewunderung und Anerkennung sind dir bestimmt sicher!

Logo vom Wildschwein

Wildschwein grillen – im Ganzen oder lieber einzelne Teile?

Beim Wildschweingrillen hast du vielleicht auch als erstes die Bilder aus den alten Asterix und Obelix Comics vor Augen, bei denen ganze Wildschweine über offenem Feuer gegrillt werden. Möchtest du ein ganzes Wildschwein grillen, benötigst du in allererster Linie einen entsprechend großen Grill dafür, um das Wildschwein am Spieß darauf zubereiten zu können. Was du dabei beachten solltest, siehst du in folgendem Video:

Etwas leichter ist es dagegen, einzelne Teile des Wildschweins zu grillen. Wie wäre es beispielsweise mit Wildschweinsteaks, Wildschweinrücken, Wildschweinfilet oder Wildschweinkeule? Das gelingt dir auf jedem herkömmlichen Grill. Du hast noch keinen passenden Grill, um dein Wildschwein grillen zu können? Wir zeigen dir gern, wie du den passenden Gasgrill finden kannst. Alternativ kannst du auch einen Wildschweinbraten im Ofen zubereiten.

Die besten Teile vom Wildschwein grillen – darauf solltest du achten

Schweinefleisch zählt zu den beliebtesten Fleischsorten auf dem Grill. Geschmacklich noch besser wird es, wenn du zum Grillen Wildschweinfleisch verwendest. Möchtest du kein ganzes Wildschwein am Spieß auf den Grill bringen oder du verfügst einfach nicht über einen Gasgrill mit Spieß, kannst du dir auch die besten Stücke des sogenannten „Schwarzwild“ auf den Grillrost legen. Im Vergleich mit dem herkömmlichen Hausschwein bietet Wildschweinfleisch einige signifikante Unterschiede.

Während die rosafarbenen Hausschweine in geregelter Stallumgebung gezüchtet und gemästet werden, verfolgen Wildschweine noch immer eine deutlich natürlichere Lebensweise. Die daraus resultierende Ernährungsweise sorgt für einen niedrigeren Gehalt an Fett und Cholesterin im Wildschweinfleisch. Außerdem finden sich in Wildschweinfleisch keine Rückstände von Antibiotika und Wachstumshormonen, wie sie bei Schweinen aus Mastbetrieben noch immer üblich sind. Was das Fleisch damit für uns Menschen beim Verzehr angenehmer macht, bedeutet gleichzeitig auch, dass es beim Grillen einige Unterschiede zu beachten gibt.

Wie bei nahezu allen Tieren hängt die Konsistenz des Fleisches vom Alter der Tiere ab. Je älter das Wildschwein, desto fester wird das Fleisch. Besonders zartes Fleisch geben die Jungtiere der Wildschweine, sogenannte Frischlinge unter einem Jahr. „Überläufer“, also Wildschweine zwischen einem und drei Jahren verfügen ebenfalls noch über relativ zartes Fleisch, während das Fleisch von Keilern oder Bachen mit einem Alter von mehr als drei Jahren im Vergleich dazu relativ fest ist. Für Letztere ist es daher empfehlenswert, das Fleisch nicht zu grillen, sondern lieber zu schmoren. Dadurch wird es bei der Zubereitung wieder etwas zarter.

Wildschweinfleisch gilt als besonders reichhaltig an Proteinen, Vitaminen sowie Mineralien und weist gleichzeitig einen geringen Anteil an Fett und Cholesterin auf. Wie bei anderen Fleischsorten auch, sollte auch beim Wildscheinkauf die Herkunft bekannt sein. Schweinefleisch kann von Fadenwürmern, sogenannten Trichinen befallen sein. Professionelle Jäger prüfen nach dem Erlegen das Fleisch sofort auf einen eventuellen Befall durch die gesundheitsschädlichen Würmer. In jedem Fall sollte das Fleisch gut durchgegrillt und niemals roh verzehrt werden.

Wildschweinfleisch erhältst du direkt beim Jäger oder in einem entsprechenden Fachhandel wie dem Fleischer deines Vertrauens. Die meisten Teile des Wildschweins, in der Fachsprache auch „Cuts“ genannt, sind auch vom gewöhnlichen Hausschwein bekannt. Aufgrund seines geringeren Fettanteils solltest du allerdings andere Temperaturen und Garzeiten bei den Fleischstücken beachten. Besonders magere Cuts kannst du auch mit einer Speckummantelung versehen. Die beliebtesten Teile des Wildschweins zum Grillen sind das Wildschweinfilet und der Wildschweinrücken.

Wildschweinfilet grillen – das solltest du wissen

Besonders zartes Fleisch bietet das Wildschweinfilet. Aufgrund seiner Lage unterhalb des Rückens wird dieses Fleisch kaum beansprucht und bleibt daher in der Regel sehr zart, mager und saftig. Achte beim Wildschweingrillen besonders auf die Kerntemperatur des Fleisches, um ein Übergaren zu verhindern. Beim Filet vom Wildschwein sollte diese bei rund 62 °C liegen. Aufgrund der relativ niedrigen Gartemperatur muss ein Trichinen-Befall im Vorfeld unbedingt vollkommen ausgeschlossen sein.

Der Preis für ein Kilo Wildschweinfilet liegt bei rund 30 bis 40 Euro. Für die Zubereitung auf dem Grill sollte das Filet Zimmertemperatur haben, weshalb du es bereits rund 90 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen solltest. Nachdem du den Grill eingeölt und vorgeheizt hast, wird das Wildschweinfilet von allen Seiten für ca. vier Minuten scharf angegrillt bei rund 200 °C. Zum Nachgaren legst du es in eine andere Temperaturzone mit rund 120 °C. Hat das Fleisch eine Kerntemperatur von rund 63 °C erreicht, sollte es vor dem Servieren kurz ruhen.

Als Beilagen zum Wildschweinfilet eignen sich insbesondere:

  • Knödel
  • Rotkraut
  • Preiselbeeren
  • Kartoffeln
  • Brot
  • Pilze
  • Verschiedene Salatvariationen
  • Rotwein oder Bier

Wildschweinrücken grillen – das solltest du wissen

Der Rücken des Wildschweins ist nicht ganz so mager wie das Filet, im Vergleich mit dem herkömmlichen Hausschwein dennoch deutlich magerer. Auch hierbei solltest du unbedingt ein Übergaren des Fleisches vermeiden. Die Kerntemperatur sollte daher 67 °C nicht übersteigen. Preislich liegt ein Kilo Wildschweinrücken bei rund 25 bis 35 Euro.

Damit der Wildschweinrücken nicht zu kalt auf dem Grill landet, solltest du ihn rund zwei Stunden vor der geplanten Zubereitung bereits aus dem Kühlschrank nehmen. Der eingeölte Grillrost sollte auf rund 150 °C vorgeheizt werden. Durch indirektes Grillen auf dem vorgeheizten Rost wird das Fleisch nun auf eine Kerntemperatur von 67 °C gebracht.

Am besten schließt du dazu den Deckel deines Grills und lässt das Fleisch für rund 10 Minuten durchgaren. Nachdem die gewünschte Kerntemperatur erreicht wurde, grille das Fleisch nochmals von jeder Seite jeweils drei Minuten scharf an, um eine schöne Kruste zu erhalten. Eine fünfminütige Ruhezeit vor dem Verzehr macht das Fleisch besonders saftig.

Eine zusätzliche Ummantelung mit Speck schützt das Fleisch vor zu großer Hitze und damit vor einem Übergaren. Außerdem verleiht der Speck dem Fleisch ein zusätzliches Aroma. Umwickele das Fleischstück dazu einfach mit den Speckstreifen und fixiere diese mit Metall- oder Holzspießen. Besonders beliebte Beilagen zu Wildschweinrücken sind:

  • Krautsalat
  • Rotkraut oder Weißkraut
  • Kartoffelsalat
  • Grillgemüse
  • Preiselbeeren
  • Bier oder Rotwein

Die besten Marinaden zum Wildschwein grillen

Natürlich kannst du bereits in Marinade eingelegtes Wildschweinfleisch kaufen. Noch besser schmeckt es allerdings, wenn du das Fleisch mit deiner selbst gemachten Marinade verfeinerst. Je nach gewünschter Geschmacksintensität kannst du das Fleisch entweder in Marinade einlegen oder diese mit einem Pinsel auf das Fleisch auftragen. Die Basis für jede Marinade bilden dabei Öl, Gewürze und Kräuter.

Je nach Belieben und eigenem Geschmack können diese entsprechend gemischt und durch weitere Zutaten ergänzt werden. Unsere besten Empfehlungen für Marinaden für Wildschwein sind:

  • Honig-Knoblauch-Marinade
  • Bier-Senf-Marinade
  • Buttermilch-Kräuter-Marinade
  • Rotwein-Knoblauch-Marinade
  • Bier-Meerrettich-Marinade

Wenn du deinem Fleisch einen besonders intensiven Geschmack der Marinade verleihen willst, hast du dazu zwei Möglichkeiten. Zum einen kannst du das Fleisch spicken, indem du es an einigen Stellen ein bis zwei Zentimeter mit einem scharfen Messer einschneidest. Beim Marinieren füllst du diese Schlitze großzügig mit der Marinade aus. So kann diese noch tiefer in das Fleisch einziehen.

Eine weitere wunderbare Hilfe für saftig schmackhaftes Fleisch ist die Marinierspritze. Mit dieser kannst du die flüssige Marinade tief in das Fleischinnere bringen, sodass der Geschmack optimal im Fleisch einziehen kann. Durch ein anschließendes Vakuumieren der marinierten Fleischstücke dringt die Marinade noch intensiver in das Fleisch ein und lässt es besonders zart werden.

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