Grill anzünden – Tipps & Tricks vom Profi für deinen Holzkohlegrill

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Lesedauer: 8 Minuten

Bevor es mit dem gemütlichen Grillabend losgehen kann, muss man zunächst einmal den Grill anzünden.

Während Elektro- und Gasgrills im Handumdrehen einsatzbereit sind, kann das Anzünden des Holzkohlegrills für den ein oder anderen Grillanfänger durchaus zu einer komplexeren Angelegenheit werden. Ein richtiges Feuer ist beim Kohlegrill nämlich notwendig, vor allem dann, wenn dein Grillgut später mit einzigartigen Röstaromen und einem leckeren Geschmack überzeugen soll.

Mit den richtigen Tipps und Tricks vom Profi klappt das Anzünden des Grills aber ganz einfach und vor allem sicher!

In diesem Ratgeber-Artikel erfährst du genau, worauf du achten musst, wenn du den Grill richtig anzünden möchtest und was für mehr Sicherheit beim Grillen unbedingt vermieden werden sollte.

Grill richtig anzünden – Step by Step Anleitung

Das Grillen mit einem Holzkohlegrill kann fast so einfach sein wie mit einem Gas- oder Elektrogrill. Je besser du ausgerüstet bist, desto schneller gelingt es dir nämlich auch, die Holzkohle anzuzünden. Ganz egal ob Kugelgrill, Smoker Kombigrill, Weber-Grill, Lotus Grill oder andere Marken: das Grillen mit Holzkohle ist immer ein echtes Highlight!

Nachfolgend bekommst du nun eine Schritt für Schritt Anleitung, um den Holzkohlegrill richtig anzuzünden, ohne dass es durch ein rasch entfachendes Feuer zu Gefahrensituationen kommt. Keine Lust zum Lesen? Hier gibt es auch eine Anleitung in Videoformat: Holzkohlegrill richtig anzünden.

1. Holzkohle aufschichten

Schichte rund die Hälfte der Holzkohle in der Grillschale pyramidenförmig auf. Achte dabei aber bitte darauf, keine zu großen Holzkohlemengen auf den Grill zu geben, damit es nicht so lange dauert, bis die Kohle zu Glühen beginnt. Solltest du dir nicht ganz sicher sein, wie viel Holzkohle du tatsächlich brauchst, starte lieber erst einmal mit einer kleineren Menge, ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“. Du kannst später jederzeit noch nachlegen.

2. Grillanzünder richtig platzieren

Im zweiten Schritt muss nun der Grillanzünder gemäß den Herstellerangaben auf beziehungsweise in den Zwischenräumen der Holzkohle-Pyramide platziert werden. Im Handel kannst du unterschiedliche Anzündhilfen kaufen, so etwa feste Anzündwürfel oder auch Gel-Flüssiganzünder. Zwischenzeitlich sind auch umweltfreundlichere Varianten erhältlich, so zum Beispiel aus Kerzenwachs oder Holzwolle.

ACHTUNG:
(Zeitungs-)Papier ist keine geeignete Anzündhilfe für den Grill, denn die Papierasche wirbelt nur auf und landet letztlich auf dem Grillgut.
Auch Tannenzapfen oder Zweige solltest du nicht verwenden, denn die enthaltenen Harze können Bitterstoffe erzeugen, die als ungesund eingestuft werden.
Benzin und Spiritus sind ein absolutes No-Go als Anzündbeschleuniger, denn hier kann es zu Stichflammen und somit zu einer erheblichen Verletzungsgefahr kommen.

3. Holzkohle richtig anzünden – Glut entfachen

Zünde nun die Holzgrillkohle mit einem langen Streichholz an. Alternativ kannst du zum Entfachen der Glut auch ein Stabfeuerzeug verwenden. Holzkohlestücke durchglühen schneller als Briketts. Briketts müssen mit noch etwas mehr Vorlauf angefacht werden.

4. Holzkohle mit ausreichend Sauerstoff versorgen

Glut und Feuer brauchen Sauerstoff, um richtig entfacht werden zu können. Du kannst die Sauerstoffzufuhr zum Beispiel mit einem Grillgebläse oder auch mit einem Grill-Föhn verstärken.

5. Grillkohle nachlegen

Ist die erste Grillkohleschicht verbraucht, kannst du neues Material nachlegen – Das ist ungefähr nach 20 bis 30 Minuten der Fall, wenn die Grillkohlestücke von einer feinen weißen Ascheschicht überzogen sind.

Gib dafür vorsichtig die restliche Holzkohle hinzu und lass alles noch einmal durchglühen. Das Nachlegen von Kohle verhindert, dass dein Grill ausgeht und du ihn wieder erneut anzünden und erhitzen musst.

How-to-Video: „Kohlegrill richtig anzünden“

Hier zeigen dir die Sizzlebrothers in ihrem Einsteiger-Tutorial nochmals genau, wie das Anzünden deines Holzkohlegrills klappt:

Um ein echter Profi am Grill zu werden, müssen zunächst einmal die Grundlagen beherrscht werden. Es braucht am Anfang viel Geduld, aber auch viel praktisches Ausprobieren und Grillerfahrung. Für alle Grillfans, die das Grillen lernen wollen, zahlen sich daher Grillkurse oder Profi-Grillseminare in einer Koch- oder Grillschule aus.

Welche Grillkohle ist eigentlich die richtige?

Bevor es mit dem Grillen losgeht, musst du zwischen Grillbriketts und stückiger Holzkohle wählen. Im Grunde werden beide Grillkohlearten in gleicher Art und Weise angezündet, nur die Brenneigenschaften variieren.

  • Stückige Holzkohle kann sehr leicht entfacht werden und muss nicht lange durchglühen. Sobald die Holzkohlestücke angezündet sind, verglühen sie aber auch sehr schnell. Bei einem längeren Grillabend müsstest du also häufiger neue Holzkohle nachlegen.
  • Holzkohlebriketts erzeugen im Vergleich zur stückigen Grillkohle länger Hitze. Hier musst du nicht so häufig wieder nachlegen, doch es dauert länger, bis die Grillbriketts entflammen. Mit den richtigen Hilfsmitteln – wie etwa einem Holzkohle-Anzündkamin – kannst du die Briketts aber schnell entzünden. Wenn du ausgedehnte Grillabende mit größeren Grillgutmengen planst, sind Holzkohlebriketts die cleverere Wahl.

Welche Arten von Grillanzündern gibt es?

Den Grill anzünden kannst du mit verschiedenen Anzündhilfen. Nachfolgend stellen wir dir 7 solcher Anzündhilfen vor.

Anzündwürfel

Als Grillanzünder sind die Würfel unkompliziert in der Handhabung und aufgrund ihrer Form auch leicht dosierbar. Die ökologische Variante besteht aus Wachs oder Holzfasern und ist zum Grillanzünden am besten geeignet, denn diese Anzündwürfel lassen keinen unangenehmen Kerosingeruch entstehen. Darüber hinaus brennen sie sehr lange und halten dadurch laut Kundenberichten auch Grillbriketts gut in Brand.

Weiße Anzündwürfel aus Paraffin entflammen innerhalb weniger Sekunden, doch sie können unangenehme Gerüche entstehen lassen.

Flüssiganzünder

Flüssiganzünder sind für Holzkohlegrills am besten geeignet. Da sich Flüssiganzünder gleichmäßig über die Grillkohle verteilen, gelten sie als ideale Alternative zu festen Anzündwürfeln. Meistens reicht schon eine geringe Menge aus, um die Glut schnell und einfach zu entfachen. Bei der Anwendung sind daher auch einige wichtige Sicherheitshinweise zu beachten, denn häufig ist nur schwer kalkulierbar, in welcher Intensität sich das Feuer entfachen kann.

Flüssiganzünder bestehen oft aus Paraffin, Petroleum oder Kerosin. Es gibt jedoch auch biologisch-ökologische Varianten, die kaum qualmen und zudem keine unangenehmen Gerüche verursachen.

Tipp: Achte beim Kauf auf einen kindersicheren Verschluss sowie einen speziellen Spritzausgießer.

Anzündspray

In gewisser Weise ist ein Anzündspray eine Art Flüssiganzünder, der einfach mit zur Grillkohle gegeben wird und dieser dann wesentlich bessere Brenneigenschaften verleiht.

Das Anzündspray ermöglicht somit ein schnelles Entfachen, doch die Handhabung verlangt ein wenig Übung. Das Anzündspray wird auf die Grillkohle gesprüht und noch während des Sprühens wird der Sprühnebel mit einem Stabfeuerzeug angezündet. Hier brauchst du also eine Portion Geschicklichkeit und Konzentration.

Dank der praktischen Sprühflasche ist das Anzündspray aber recht gut dosierbar.

Grillanzünder auf reiner Naturbasis

Immer mehr Menschen wünschen sich gesunde und umweltfreundliche Grillanzünder für eine nachhaltige Grillsaison.

Konventionelle Grillanzünder sind nämlich nicht immer harmlos – insbesondere paraffinhaltige Flüssiganzünder rußen stark und lassen sehr unangenehme Gerüche entstehen. Bereits kleinste Mengen verschlucktes Paraffin kann für einen langanhaltenden Husten sorgen.

Grillanzünder auf Naturbasis werden aus nachwachsenden Ressourcen wie zum Beispiel Holz hergestellt. Holzspäne oder Holzwolle mit Wachs etwa sind unbedenkliche Alternativen, die keine unangenehmen Gerüche verursachen und rückstandsfrei verbrennen.

Anzündkamin

Hierbei handelt es sich häufig um ein zylinderartiges Modell aus Metall, das ideal für Grilleinsteiger geeignet ist. Das Funktionsprinzip ist dabei denkbar einfach:

  • Der Behälter wird auf dem Grill platziert
  • Der obere Teil des Anzündkamins wird mit Holzkohle befüllt.
  • Im unteren Teil wird die Grillkohle mithilfe von Grillanzündern entfacht.
  • Die heiße Luft steigt nach oben auf und durch die Löcher im Boden des Anzündkamins strömt Sauerstoff hinterher.
  • Dieser sogenannte „Kamineffekt“ sorgt dann für eine Entfachung der Holzkohle.

Doch aufgepasst: Insbesondere günstige Anzündkamine können sehr schnell sehr heiß werden. Aus diesem Grund solltest du den Anzündkamin nur mit Handschuhen anfassen, um Hautverbrennungen zu vermeiden.

Elektrischer Grillanzünder

Elektrische Grillanzünder sind aufgrund ihrer zeiteffizienten und unkomplizierten Anwendung für Holzkohlegrills besonders gut geeignet. Du kannst damit Holzkohle mit einem sehr geringen Zeitaufwand zum Glühen bringen – ganz ohne Chemikalien und mit minimaler Geruchsbildung.

Die meisten Geräte bestehen aus einer Heizspirale, ähnlich wie ein Tauchsieder. Diese wird schnell heiß, sobald der Grillanzünder an den Strom angeschlossen wird. Die heiße Spirale wird einfach zwischen die Holzkohle gelegt.

Tipp: Achte beim Kauf eines Elektro-Grillanzünders auf die exakte Leistung des Produkts, denn diese kann von einem Modell zum nächsten variieren. Der elektrische Anzünder sollte auch einen isolierten Handgriff haben, damit es nicht zu Hautverbrennungen kommt. Nach dem Gebrauch solltest du den Grillanzünder gut abkühlen lassen und an einer hitze- bzw. feuerbeständigen Stelle ablegen. Einige Modelle besitzen eine spezielle Abstellhilfe.

Gasbrenner

Ein Gasbrenner bringt die Holzkohle mit einer offenen Flamme zum Glühen. Diese Anzündmethode ist schnell und einfach, doch wegen der offenen Stichflamme solltest du sehr behutsam damit umgehen.

10 Tipps für mehr Sicherheit beim Grill anzünden

Die Garten- und Sommersaison ist für viele Menschen mit dem Grillen verbunden. Doch beim gemütlichen Grillabend mit Familie, Freunden und Nachbarn kann es auch zu Unfällen und Verletzungen kommen.

Doch mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Unfälle beim Grillen effektiv vermeiden und du kannst ein sicheres Grillabenteuer genießen.

  • Stelle den Grill kippsicher und an einem windgeschützten Ort auf.
  • Flüssige Brandbeschleuniger wie etwa Spiritus oder Benzin sind zum Grillanzünden absolut tabu. Hier besteht eine große Verletzungs- und Explosionsgefahr!
  • Du solltest ausschließlich geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden. Bei Zweifeln solltest du dich vor Ort gut beraten lassen bzw. dich online informieren.
  • Lasse den Grill niemals unbeaufsichtigt stehen.
  • Kinder sollten sich nicht in der Nähe des Grills aufhalten. Achte auf einen Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern.
  • Kinder dürfen keinen Grill anzünden und auch nicht selbstständig bedienen.
  • Halte beim Grillabend einen Sandkübel, eine Löschdecke und auch Feuerlöscher in der Nähe des Grillfeuers bereit.
  • Lösche brennendes Fett ausschließlich durch Abdecken und niemals mit Wasser.
  • Beaufsichtige das Grillgerät auch nach dem Grillen, bis die Glut komplett erloschen und ausgekühlt ist.
  • Verwende einen Holzkohlegrill niemals in geschlossenen Räumen und stelle den Grill auch zum Auskühlen nicht ins Haus. Hier besteht sonst Vergiftungsgefahr.

Extratipp – Lotus Grill anzünden

Der Lotus Grill besitzt einen eingebauten Lüfter, der die Grillkohle mit Frischluft versorgt. Diese Belüftung ist in der Regel batteriebetrieben. Dadurch wird die Glut also permanent belüftet, was ein fast rauchfreies Anzünden des Lotus Grills ermöglicht. Nach wenigen Minuten ist der Lotus-Grill für deinen Grillabend einsatzbereit.

Tipp: Über einen Schalter kannst du die Temperatur der Grillkohle auch präzise regeln!

Am besten zündest du den Lotus Grill mit einer Ethanol-Brennpaste an. Andere Grillanzünder eignen sich für diesen Grill nicht so gut. Zudem kannst du durch die Brennpaste beim Grillanzünden, eine Verrußung vermeiden. Während du den Lotus Grill anzündest, solltest du die maximale Lüftungsstufe einstellen, denn auf diese Weise kann die Grillkohle besonders rasch durchglühen. Der Qualm, der in der Regel beim Anzünden von Holzkohlegrills entsteht, tritt beim Lotus Grill nicht auf.

Weber Grill anzünden – wie funktioniert das?

Du möchtest gerne lernen, wie man einen Weber Holzkohlegrill richtig anzündet? Dann schau dir das folgende Video an, denn Grillmeister Dirk sagt dir genau, worauf du beim Zünden des Grills achten musst. Zudem gibt es noch viele weitere Tipps von ihm rund ums Grillen:

FAQ zum Grillanzünden

Grill anzünden ohne Grillanzünder – wie geht das?

Um das Anzünden des Grills zu erleichtern, wird bei dieser Methode ein Kamineffekt, also ein Sog in der Mitte der Grillkohle, geschaffen. Plane ungefähr 20 Minuten ein, bevor du mit dem Auflegen deines Grillguts starten kannst.

Anleitung:

  1. Wickele mehrere Zeitungspapierstreifen um eine Glas- oder Plastikflasche.
  2. Stelle die Flasche in die Grillmitte.
  3. Ziehe nun vorsichtig die Flasche heraus und achte dabei darauf, dass das Papier in der Grillmitte bleibt und auch seine kaminartige Form nicht verliert.
  4. Entfache den Papierkamin nun, indem du eine Papierkugel oder eine Anzündhilfe in die Mitte legst und anzündest.

Wohin muss die Grillkohle entsorgt werden?

Fülle die Grillkohle, nachdem du sie komplett abgelöscht hast, in einen Beutel und entsorge sie im Restmüll. Viele öffentliche Grillplätze bieten sogar extra Grillkohlebehälter zum Entsorgen der Holzkohle.

Wann muss ich mit dem Grillanzünden beginnen?

Wann du deinen Grill anzünden solltest, hängt vor allem davon ab, ob du Holzkohle oder Grillbriketts verwendest. Holzkohle ist leichter entflammbar und brauchen ca. 20 bis 30 Minuten. Briketts brauchen hingegen etwas länger, bis sie einsatzbereite sind, nämlich insgesamt ca. 45-60 Minuten.

Welche Erfahrungen hast du beim Grillanzünden gemacht? Was hat sich bei deinen Grillabenden bewährt? Teile deine Erfahrungen gerne mit der Community, indem du jetzt einen Kommentar schreibst.

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